Festival
Das Festival Barrio|Bairro Berlin stellt zeitgenössische Literatur aus Lateinamerika und der lateinamerikanischen Diaspora vor – aus transtemporaler, dekolonialer und interdisziplinärer Perspektive. Berlin ist ein wichtiger Ort lateinamerikanischen Schreibens, neue Heimat vieler lateinamerikanischer Autor:innen und Handlungsort aktueller lateinamerikanischer Literatur. Das Festival feiert diese reiche, vielfältige und dynamische Szene und ihre Akteur:innen – mit Lesungen, Performances, Podiumsgesprächen, Workshops, Archivbefragungen, Klangritualen, Spaziergängen und einer Party. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Programm
16:00 — 18:00
Schreib- und Performancewerkstatt (sp)
kuratiert von Karen Byk & Alicia Morán/Pasajero del Muro
„Pasajero del Muro” ist eine Berliner Lesereihe, der stets eine Schreibwerkstatt vorangeht. Eingeladen sind alle, die performativ an ihren eigenen Texten arbeiten wollen. Die Ergebnisse können bei der Folgeveranstaltung „Encuentro Hispanopoético: Was ist dein Kiez?“ am 12.10. um 19:00 Uhr vorgestellt werden.
15:00 — 16:00
Lesung und Ausstellungseröffnung (dt/sp)
Mit Sandra Rosas und Tomás Cohen
Momente des Übergangs, kleine Fluchten, Blickwechsel markieren das poetische Terrain des chilenischen Dichters Tomás Cohen, der ein sehr genauer Beobachter von Details ist. Die Dichterin Sandra Rosas schreibt über den mal beklemmenden, mal zum Träumen einladenden Alltag einer Frau in Mexiko. Gemeinsam mit ihren Übersetzerinnen Luisa Donnerberg und Timo Berger stellen sie ihre Werke vor. Parallel eröffnet eine Ausstellung mit Büchern von in Berlin lebenden lateinamerikanischen Autoren aus den Beständen der Bibliothek.
Moderation: Timo Berger (Übersetzer und Kurator der Latinale) und Luisa Donnerberg (Übersetzerin und Redakteurin alba.lateinamerika lesen)
Im PopUp
19:00 — 20:00
Festivaleröffnung, Lecture-Performance und Gespräch (dt/pt)
Mit Ricardo Domeneck
Berlin ist für viele lateinamerikanische Künstler:innen und Schriftsteller:innen, die in der Stadt Zuflucht gefunden haben, ein Ort der Andersartigkeit. Der aus Brasilien stammende Dichter, Essayist und Übersetzer Ricardo Domeneck hinterfragt koloniale Machtstrukturen und blickt auf die kulturelle Dynamik und die Einflüsse der lateinamerikanischen Diaspora, um zu reflektieren, wie postkoloniale Identitäten in Berlin neu geformt und erlebt werden.
Moderation: Hernán D. Caro (Freier Journalist)
Videodesign: Rocío Rodriguez
Die Veranstaltung wird simultan gedolmetscht.
20:00 — 21:00
Performative Lesungen (dt/sp)
Mit Amaya Gallegos, Regina Riveros, Lisa Spöri und Elsye Suquilanda
kuratiert von Siesta Festival
„Siesta“ ist eine interkulturelle, mehrsprachige und inklusive Lesereihe von lateinamerikanischen Autorinnen, die in Berlin leben. Die Autor:innen Regina Riveros und Elsye Suquilanda und ihre Übersetzerinnen Lisa Spöri und Amaya Gallegos erkunden die Grenzen der traditionellen Lesung, indem sie klangliche, visuelle und performative Elemente miteinbeziehen.
Moderation: Hernán D. Caro (Freier Journalist)
16:30 — 19:00
Performance und Workshop (sp/dt)
Mit Daniela Zambrano Almidón
Der ANTI-GUIDE basiert auf einer kritischen Lektüre der Geschichte des Kolonialismus sowie der Museen, der Repräsentation und der Nutzung des Raumes als eine Form der Materialisierung des kolonialen Narrativs in den Ausstellungsräumen des Humboldt Forums. Der ANTI-GUIDE ist sowohl ein Workshop als auch ein mobiler Raum für Interpellationen. Die „Führung“ durch die sogenannten „Sammlungen“ der Amerikas im Humboldt Forum wird eine künstlerische Mediation der quechua Künstlerin und Aktivistin Daniela Zambrano Almidón sein, die eine differenzierte Perspektive auf die koloniale Plünderung der Ahnen und „Artefakte“ bietet.
Anmeldung: proyectotejiendocaminos@gmail.com
Treffpunkt: BARAZANI.berlin, Spreeufer 6, 10115 Berlín
Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective“
19:00 — 21:00
Gespräch und Lesung (dt/sp)
Mit Patricia Cerda, Luciana Ferrando und Ariel Magnus
Eine Stadt kann durch die mentale Karte der Spaziergänger:innen geschrieben werden, die sie durchqueren. Nach zwei Kriegen und der Teilung durch eine Mauer ist Berlin in das Zeitalter der Gentrifizierung und der Immobilienspekulation eingetreten und wird zum Ziel von Terroranschlägen und Extremwetterereignissen. Seine Karte wird immer unübersichtlicher und stellt gleichzeitig eine Herausforderung dar: Können lateinamerikanische Autor:innen aus städtischen Räumen, die von Beton, Ungleichheit und Gewalt geprägt sind, in denen Ruinen und Baustellen nebeneinander bestehen oder nahtlos ineinander übergehen, eine Syntax für die neue Karte Berlins im 21. Jahrhundert verfassen? Diesen Fragen stellen sich die chilenische Autorin Patricia Cerda, de argentinische Chronistin Luciana Ferrando und der argentinische Autor und Übersetzer Ariel Magnus.
Moderation: Juan Carlos Méndez (Schriftsteller und freier Journalist)
Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht.
19:30
Lesung und Gespräch (dt/eng/sp)
Mit Maya Saravia und avrina prabala-joslin அவ்ரீனா பிரபலா-ஜாஸ்லின்
kuratiert von Anna von Rath & Susi Peter/poco.lit.
Koloniale Geschichten und zunehmend mobile Lebensstile provozieren Fragen nach der Zugehörigkeit. In drei kurzen Lesungen stellen verschiedene Berliner Autorinnen und Autoren ihre literarischen Arbeiten vor, die sich mit diesem Gefühl der Verbundenheit mit einem Ort oder einer Situation oder der Abwesenheit davon auseinandersetzen.
Moderation: Anna von Rath und Susi Peter
hopscotch @ Lisbeth
10:30 — 16:30
Literarische Übersetzungswerkstatt (dt/sp/pt)
Mit Carolina Brown, Angélica Freitas, Odile Kennel und Bruno Renato
In der Werkstatt werden Lyrik und Prosa von Carolina Brown, Angélica Freitas, Odile Kennel und Bruno Renato aus dem Spanischen und Portugiesischen ins Deutsche übersetzt und umgekehrt. Die Autor:innen werden im Lauf der Werkstatt vorbeischauen und können zu ihren Texten direkt befragt werden. Für Anfänger:innen und Fortgeschrittene der Übersetzungskunst.
Leitung: Laura Haber, Lea Hübner
15:00 — 18:00
Übersetzungsworkshop und Lesung (dt)
Mit Gaspar Peñaloza Avsolomovich, Ramona de Jesús und Maria Negroni
Das 2017 gegründete Kollektiv WIESE / / مرج beschäftigt sich mit dem Übersetzen von Literatur und Poesie, derzeit vorrangig zwischen den Sprachen Deutsch, Arabisch und Spanisch. Das Kollektiv setzt sich zusammen aus Schriftsteller:innen, Übersetzer:innen und Literaturwissenschaftler:innen verschiedenster Herkunft. In dem Workshop besprechen sie ihre Übersetzungsansätze gemeinsam mit den Dichter:innen und präsentieren abschließend die Texte in einer translingualen Lese-Performance.
Moderation und Konzeption: Kollektiv Wiese! (Wie es ist) / مرج
Anmeldung: moabiter.wiese@gmail.com
Begrenzte Plätze
19:00
Lesung (sp/dt) + Open-Mike
Mit Pablo Cabrera und anderen
kuratiert von Karen Byk & Alicia Morán/Pasajero del Muro
Offen für alle, die ihre eigenen Texte zum Thema Barrio/Kiez/Nachbarschaft auf Spanisch (und auf Deutsch) lesen wollen. In welcher Beziehung stehst du zu deinem Viertel in deiner Heimatstadt? Und dein Kiez in Berlin, bist du schon Teil von ihm? Wo treffen sich die Bewohner:innen deines Viertels? Kennst du sie? Bist du ein Kiezschwein oder schaffst du es auch mal raus aus deinem Kiez? Wie würde ein perfekter Kiez für dich aussehen? Wer lesen möchte, melde sich bitte vorher an. Die maximale Lesezeit umfasst fünf Minuten.
Moderation: Karen Byk und Alicia María Morán
19:00 — 21:00
Gespräch und Lesung (dt/sp/en)
Mit Ann Cotten, J.A. Menéndez Conde, Tomer Dotan-Dreyfus
Was bedeutet es, in einer anderen als der Literatursprache der ursprünglichen Heimat zu schreiben? Welche Überlebensstrategien haben internationale Autor:innen, die im deutschsprachigen Raum leben und schreiben? Wie kann ein Refugium für sogenannte „Littérature mineure“ geschaffen werden, wie Deleuze und Guattari am Beispiel Kafkas eine Literatur nannten, die in einer anderen Sprache als in der der Mehrheit geschrieben wird? In diesem Gespräch tauschen wir uns über die unterschiedlichen Erfahrungen aus, die Berliner und im Ausland lebende Berliner Autor:innen mit dem Schreiben und Produzieren von Literatur am Rande der Gesellschaft gemacht haben.
Moderation: Linus Guggenberger
Video von Roxana Crisólogo
Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht.
21:00 — 1:00
Lesung (sp/pt/dt), Klangritual (sp/dt), Party
Mit Antonio Ungar, Martha Gantier, Amir Valle und Reuben the Organizer + Saca Sal
Die Autor:innen Antonio Ungar, Martha Gantier, Amir Valle, Reuben the Organizer lesen aus ihren neuesten Texten, die von den Erfahrungen der Migration in Deutschland und Europa geprägt sind. Danach führt das Duo Saca Sal in ein klangvolles Ritual. Ihr Performance lädt in einen Raum der Freude und Befreiung ein.
Moderation: Alejandra López (Journalistin, Podcasterin, COSMO rbb/wdr)
17:00 — 20:30
Buchvorstellung mit der Autorin María Pérez (sp), Lesung und Percussion mit María Ares Marrero und Ricardo Moreno (sp), Film (sp): Ricardo Bacallao
kuratiert von Taller d´Luis
Die kubanische Schriftstellerin María Pérez stellt ihr Buchprojekt „Cuando salí de Cuba: la historia olvidada del éxodo de niños cubanos hacía España (1966-1974)” vor. „Das Wort und das Echo“ ist eine Performance, die Poesie und Perkussion miteinander verbindet. 30-40 Minuten lang nimmt das Publikum aktiv teil, indem es Verse rezitiert und Klänge vorschlägt, in einer Reise, die die Poesie mit perkussiven Klängen von außergewöhnlicher Harmonie verstärkt und verwandelt. Der Dokumentarfilm „Berlin mit Eñe“ (Regie: Ricardo Bacallao) feiert auf unserem Festival Premiere. Der Film zeigt die Dynamik der lateinamerikanischen Kultur(en) in Berlin aus historischer und aktueller Perspektive.
Moderation: Luis Meneses
17:00
Gespräch und Lesung (sp/dt)
Mit María Cecilia Barbetta und María Porciel Crosa
Kuratiert von alba.lateinamerika lesen
María Cecilia Barbetta denkt an Argentinien, ihr Herkunftsland, wenn sie ihre Romane auf Deutsch schreibt, an ein Land, das ebenso real wie imaginär ist, heraufbeschworen von Berlin aus und in der Fremdsprache. Das Phantasmagorische durchzieht ihre Bücher; die Schauplätze sind hybride Punkte der Migration und des Schreibens. In dieser Veranstaltung werden wir die evozierten Orte kartographieren und – hinter Spuren und Gespenstern her – die Auswirkungen einer Übersetzung des Hybriden unter die Lupe nehmen.
Moderation: Virginia Viñoles (Forscherin und Aktivistin)
Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“
19:00 — 21:00
Gespräch und Lesung (dt/pt)
Mit Angélica Freitas, Adelaide Ivánova und Ronya Othmann
Im Gegensatz zur lateinamerikanischen Lebensrealität ist Berlin für viele eine Stadt, in der Begehren und sexuelle Freiheit offener und in Safe-Spaces erforscht werden können. In dieser Lesung und Podiumsdiskussion mit den Autorinnen Angélica Freitas, Adelaide Ivánova und Ronya Othmann werden der Stellenwert des Körpers und des Begehrens in der lateinamerikanischen Literatur und die Verbindungen zu den Erfahrungen und Autor:innen, die in der deutschen Hauptstadt leben, diskutiert.
Moderation: Odile Kennel (Schriftstellerin und Übersetzerin)
Videos von I Acevedo und Guilherme Zarvos
Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht.
19:30 — 21:30
Gespräch (sp)
Mit Ana S. Pareja und Gabriela Wiener
kuratiert von Bartleby & Co.
Eintritt frei + Voranmeldung nötig: bartlebyberlin@gmail.com
Maximal 40 Teilnehmende
Die Autorin Gabriela Wiener und die Verlegerin und Buchhändlerin Ana S. Pareja erzählen die Geschichte einer Freundschaft, die Anfang der 2000er Jahre in Barcelona geschlossen wurde:
„Dies sollte eigentlich ein Gespräch über die Literatur der Schriftstellerin Gabriela Wiener werden, wurde es aber nicht. Fast wäre es ein Gespräch über Ana S. Pareja geworden, der Buchhändlerin von Bartleby & Co. Inspiriert von den Romanen von Elena Ferrante wollten wir es „Meine spanische Freundin“ nennen. Aber mit der Zeit wurde uns klar, dass dieses Gespräch nur ein Stück gemeinsames Leben sein konnte, das auf einer unbeantworteten Frage aufbaut: Können sich zwei junge Frauen, die eine peruanisch, ohne Papiere, prekär und rassialisiert, die andere europäisch, weiß, aus einer sorglosen Familie, wirklich begegnen?
Nachdem sie sich kennengelernt haben, ist die Freundschaft und Bindung sofort da, aber der Prozess der Assimilation dieser beiden Leben ist, wie erwartet, brisant. Sie werden sich lieben, hassen, sich Gedichte schreiben, im Morgengrauen am Telefon weinen, gemeinsam Bücher herausgeben, wachsen und reifen, und das Leben wird sie an fast entgegengesetzte Orte führen. Die eine bleibt in Spanien, schafft es, ihren Status zu legalisieren und als Schriftstellerin berühmt zu werden, die andere zieht nach Deutschland, verliert ihren Status als erfolgreiche Verlegerin und erlebt die innereuropäische Migration in ein Land, das viel weiter nördlich liegt, als es ihr lieb ist. Beide sind Mütter. Beide wollen schreiben und ewigen Ruhm erlangen. Die Liebe ist nach zwei Jahrzehnten immer noch intakt, aber Konflikte und Explosionen sind immer nur eine E-Mail entfernt. „Du kamst mir vor wie eine Hochstaplerin und eine Schwindlerin“, so lautet der Titel des Interviews, das Gabriela Ana für ihr Buch „Dicen de mí“ gibt. In einer anderen Antwort sagt Ana ihr: „Du hast mich dazu gebracht, mir Gedanken über meine Schroffheit zu machen“.
Vielleicht liegt die Antwort auf dieses und andere Missverständnisse in diesem Dialog aus Liebe in Zeiten der Cholera: „Und wie lange, glaubst du, können wir mit diesem verdammten Hin und Her weitermachen?“ fragte sie. Ihre Freundin hatte die Antwort schon seit zwanzig Jahren, sieben Monaten und elf Tagen und Nächten parat: „Mein ganzes Leben“.
In dieser Veranstaltung in Berlin werden sie sich wieder live treffen, um die x-te Abrechnung ihres Lebens vor dem Publikum in einem Gespräch im Prozess der Dekolonisierung zu machen, ohne Übersetzung ins Deutsche, für die spanischsprachige Gemeinschaft in Berlin.
Mit Ihnen, Gabriela Wiener und Ana S. Pareja.“
19:30 — 21:30
Lesung und Gespräch (dt/sp)
Mit Florencia del Campo und Ralph Tharayil
kuratiert von Salón Berlinés
Die Scham der falschen Sprache, die Scham des falschen Aussehens, die falsche Erwartung – diese Themen und Fragen sind kennzeichnend für die Texte von Florencia del Campo und Ralph Tharayil, die von der Erfahrung der Migration geprägt sind und für ihre literarische Qualität ausgezeichnet wurden.
Moderation: José Luis Pizzi und Ingeborg Robles
19:00 — 21:00
Gespräch und Lesung (sp/pt)
Mit Gabriela Wiener, Alice Creischer und Alan Pauls
Dekoloniale Perspektiven auf Lateinamerika sind noch unterrepräsentiert. Die bildende Künstlerin und Kuratorin Alice Creischer und die Autor:innen Gabriela Wiener und Alan Pauls lesen aus ihren Texten und sprechen darüber, wie Prozesse der Dekolonisierung und De-Exotisierung lateinamerikanischer Kulturen gefördert werden können.
Moderation: Estefanía Bournot (Literaturwissenschaftlerin)
Videos von Ricardo Aleixo und Alia Trabucco Zerán
Die Veranstaltung wird simultan gedolmetscht.
Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“
19:00 — 21:00
Gespräch und Lesung (sp/dt)
Mit Lola Arias, André Felipe und Léonce Lupette
Der Theaterwissenschaftler André Felipe, der Dichter und Übersetzer Léonce Lupette und die Dramatikerin Lola Arias sprechen über das Konzept des Latinofuturismus als Möglichkeit, die verschiedenen Zeitlichkeiten der lateinamerikanischen Kultur zu erforschen.
Moderation: Jörg Dünne (Literaturwissenschaftler)
Videos von Michel Nieva und Liliana Ancalao
Klangintervention von Berenice Llorens
Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht.
Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“
19:30
Gespräch und Performance (pt)
Mit Suelen Calonga, Danú Gontijo und Bárbara Santos
kuratiert von a Livraria + Modolibro
Wo liegt nochmal das Zentrum der Welt? Was passiert, wenn sich drei Künstlerinnen und Akademikerinnen treffen, um über Eschatologie und Kolonialität zu sprechen? Drei brasilianische Frauen, Künstlerinnen, Schriftstellerinnen und Geschichtssammlerinnen, die in Berlin leben, machen sich auf den Weg, um ihre Perspektiven, Praktiken und Poetiken in originellen Ausdrucksformen und Texten zusammenzuführen. Die Initiative zielt darauf ab, koloniale Narrative aufzubrechen und Hegemonien zu spalten. Sie und ihre Texte treffen sich in einer Performance, um mit dem Publikum ein Gespräch über Kolonialität, Patriarchat und Rassismus anzuregen. Die Veranstaltung soll eine praktische Übung in dekolonialem Werden, pluralen Erzählungen und Prozessen der Rückgewinnung von Selbstbestimmung durch Kunst sein, um mit vereinfachenden Beschwörungen von Zentrum und Peripherie, von der Welt und ihrem Rest zu brechen.
17:00 — 20:45
Performance, Lesung, Installationen und Gespräch (sp/dt)
Mit Juan Ignacio Chávez, Paloma Zamorano Ferrari, André Felipe und Ludmila Fuks
Die umfangreichen Bestände des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) in Berlin sind nicht nur ein Wissensarchiv, sondern auch ein lebendiger Raum für neue Geschichten. In einem Labor arbeiteten der Schriftsteller Juan Ignacio Chávez, der Dramaturg André Felipe, die Künstler Paloma Zamorano Ferrari und Camilo Echeverri, und die DJane und Klangkünstlerin Ludmila Fuks zusammen, um das kreative und politische Potenzial des Archivs hervorzuheben. Die Ergebnisse des Labors werden in Performances, Klanginstallationen, Lesungen und anderen Formaten präsentiert.
Moderation: Verónica Paula Gómez (Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin)
Konzept und Organisation: Ana Rocío Jouli (EXC 2020)
Kuratorische Assistenz: Andrés Gorzycki
Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht.
Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ und dem Ibero-Amerikanischen Institut
17:00 — 20:00
Kunst- und Schreibprojekt (dt/sp/en)
Ein Schreibprojekt der argentinischen Dramaturgin und Dichterin Giuliana Kiersz, um kollaboratives Denken zu üben, Fantasien zu entwickeln und soziale und politische Horizonte zu erweitern. Dieses Projekt eröffnet sensible, politische Räume, in denen wir ein mehrsprachiges und kollektives Werk gestalten können.
Leitung: Giuliana Kiersz
Im PopUp
Um Anmeldung wird erbeten unter: writinggatherings@gmail.com
19:00
Transdisziplinärer Dialog (sp)
Mit Alejandra Borea, Bárbara Bielitz, Bruno Renato, Òscar Castillo Zapote
kuratiert von Cynthia A. Biggermann mit Teresa Cosci/andenbuch
In einem transdisziplinären Dialog nähern sich Bárbara Bielitz, Bruno Renato, Alejandra Borea und Óscar Castillo Zapote der Science-Fiction. Lässt sie sich verstehen, wenn man ihre Anomalitäten und Unmöglichkeiten untersucht? Anhand verschiedener Künste (Poesie, Klang, Licht, Skulpturen) wird auf kollektive Weise eine mögliche Zukunft imaginiert.
Fossilen und Überbleibsel erscheinen dabei als Reste einer Gemeinschaft und werden im Kontrast zur Andersartigkeit von Utopie und Dystopie befragt. Der Verfall als Szenario der Gegenwart wird vom poetischen, klanglichen und körperlichen Gedächtnis erinnert als eine Form der menschlichen Singularität. Im Moment des Verschwindens wird die Mitteilung der Erinnerungen möglicherweise unumkehrbar.
Moderation: Teresa Cosci
19:00 — 23:00
Performance und Gespräch (sp/pt/dt)
Mit Giuliana Kierz und Juliana Perdigão
Festival, Landvermesser, Netzwerk oder Plattform? Barrio|Bairro Berlin ist alles ein bisschen und ein bisschen mehr. Im Rahmen der Hafenrevue des Literarischen Colloquium Berlin stellen wir das Festival und seine neue Karte des lateinamerikanischen Berlins vor. Dazu gibt es Texte an Musik.
Moderation: Felipe Sáez Riquelme
19:00 — 21:00
Lesung und Gespräch (dt/sp)
Mit Esther Andradi, Sonia Solarte Orejuela, Regina Riveros und anderen
Wer waren die ersten Autor:innen aus Lateinamerika in Berlin? Welche von ihnen haben die nachdrücklichsten Spuren hinterlassen? Wie haben sie die Stadt in ihren Werken beschrieben und sich zu eigen gemacht? Zwei Protagonistinnen der lateinamerikanischen Szene, die eine kam vor dem Mauerfall nach Ost-, die andere nach West-Berlin, öffnen ihre persönlichen Archive und stellen zusammen mit den Macher:innen des Festivals Barrio|Bairro Berlin eine Karte der lateinamerikanischen Orte in der deutschen Hauptstadt vor.
Moderation: Ana Rocío Jouli und Douglas Pompeu