Festival

Das Festival Barrio|Bairro Berlin stellt zeitgenössische Literatur aus Lateinamerika und der lateinamerikanischen Diaspora vor – aus transtemporaler, dekolonialer und interdisziplinärer Perspektive. Berlin ist ein wichtiger Ort lateinamerikanischen Schreibens, neue Heimat vieler lateinamerikanischer Autor:innen und Handlungsort aktueller lateinamerikanischer Literatur. Sei der ersten Ausgabe im 2024 feiert das Festival diese reiche, vielfältige und dynamische Szene und ihre Akteur:innen – mit Lesungen, Performances, Podiumsgesprächen, Workshops, Archivbefragungen, Klangritualen, Spaziergängen und Parties. 2025 wird des Festivals durch ein Zusammenspiel von unabhängigen literarischen Initiativen, Buchläden, Kulturinstituten und Literaturhäusern gestaltet. Ein Thema, dem sich das Festival besonders annimmt, ist die Frage: In welchen Sprachen schreiben die lateinamerikanischen Autor:innen in Berlin und wie verändern sich diese in einer Situation der Exterritorialität und Hybridisierung?

Programm

5.10.
16:00 — 18:00
Perform your poetry! Schreib- und Performancewerkstatt mit Rita Gonzalez Hesaynes
Foto: Alicia Morán

Schreib- und Performancewerkstatt (sp)  
kuratiert von Karen Byk & Alicia Morán/Pasajero del Muro  

Pasajero del Muroist eine Berliner Lesereihe, der stets eine Schreibwerkstatt vorangeht. Eingeladen sind alle, die performativ an ihren eigenen Texten arbeiten wollen. Die Ergebnisse können bei der Folgeveranstaltung „Encuentro Hispanopoético: Was ist dein Kiez?“ am 12.10. um 19:00 Uhr vorgestellt werden. 

6.10.
15:00 — 16:00
Über Scharniere und schlanke Bären. Lesung mit Sandra Rosas und Tomás Cohen
Sandra Rosas (rechts) und Tomás Cohen. Fotos: Chloé Desboyer, María Rapela

Lesung und Ausstellungseröffnung (dt/sp)
Mit Sandra Rosas und Tomás Cohen

Momente des Übergangs, kleine Fluchten, Blickwechsel markieren das poetische Terrain des chilenischen Dichters Tomás Cohen, der ein sehr genauer Beobachter von Details ist. Die Dichterin Sandra Rosas schreibt über den mal beklemmenden, mal zum Träumen einladenden Alltag einer Frau in Mexiko. Gemeinsam mit ihren Übersetzerinnen Luisa Donnerberg und Timo Berger stellen sie ihre Werke vor. Parallel eröffnet eine Ausstellung mit Büchern von in Berlin lebenden lateinamerikanischen Autoren aus den Beständen der Bibliothek.

Moderation: Timo Berger (Übersetzer und Kurator der Latinale) und Luisa Donnerberg (Übersetzerin und Redakteurin alba.lateinamerika lesen)

Im PopUp

10.10.
19:00 — 20:00
Die Entdeckung Berlins. Festivaleröffnung mit Ricardo Domeneck
Ricardo Domeneck. Foto: Paul Mecky

Festivaleröffnung, Lecture-Performance und Gespräch (dt/pt)
Mit Ricardo Domeneck

Berlin ist für viele lateinamerikanische Künstler:innen und Schriftsteller:innen, die in der Stadt Zuflucht gefunden haben, ein Ort der Andersartigkeit. Der aus Brasilien stammende Dichter, Essayist und Übersetzer Ricardo Domeneck hinterfragt koloniale Machtstrukturen und blickt auf die kulturelle Dynamik und die Einflüsse der lateinamerikanischen Diaspora, um zu reflektieren, wie postkoloniale Identitäten in Berlin neu geformt und erlebt werden.

Moderation: Hernán D. Caro (Freier Journalist)
Videodesign: Rocío Rodriguez

Die Veranstaltung wird simultan gedolmetscht.

Maximal 150 Teilnehmende
Künstler:innen: Ricardo Domeneck, Hernán D. Caro
10.10.
20:00 — 21:00
Kardiogramme und Wassereinhörner. Performative Lesungen mit Amaya Gallegos, Regina Riveros, Lisa Spöri und Elsye Suquilanda
Siesta Festival. Foto: Julian Galay

Performative Lesungen (dt/sp)
Mit Amaya Gallegos, Regina Riveros, Lisa Spöri und Elsye Suquilanda
kuratiert von Siesta Festival

„Siesta“ ist eine interkulturelle, mehrsprachige und inklusive Lesereihe von lateinamerikanischen Autorinnen, die in Berlin leben. Die Autor:innen Regina Riveros und Elsye Suquilanda und ihre Übersetzerinnen Lisa Spöri und Amaya Gallegos erkunden die Grenzen der traditionellen Lesung, indem sie klangliche, visuelle und performative Elemente miteinbeziehen.

Moderation: Hernán D. Caro (Freier Journalist)

11.10.
16:30 — 19:00
Anti-Guide. Performance und Workshop mit Daniela Zambrano Almidón
Daniela Zambrano Almidón im Humboldtforum. Foto: Desiree Draxl

Performance und Workshop (sp/dt) 
Mit Daniela Zambrano Almidón

Der ANTI-GUIDE basiert auf einer kritischen Lektüre der Geschichte des Kolonialismus sowie der Museen, der Repräsentation und der Nutzung des Raumes als eine Form der Materialisierung des kolonialen Narrativs in den Ausstellungsräumen des Humboldt Forums. Der ANTI-GUIDE ist sowohl ein Workshop als auch ein mobiler Raum für Interpellationen. Die „Führung“ durch die sogenannten „Sammlungen“ der Amerikas im Humboldt Forum wird eine künstlerische Mediation der quechua Künstlerin und Aktivistin Daniela Zambrano Almidón sein, die eine differenzierte Perspektive auf die koloniale Plünderung der Ahnen und „Artefakte“ bietet.

Anmeldung: proyectotejiendocaminos@gmail.com
Treffpunkt: BARAZANI.berlin, Spreeufer 6, 10178 Berlín

Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective“ 

11.10.
19:00 — 21:00
Neue Dandys und Flaneure. Zwischen Berliner Kindheit und Berghain mit Patricia Cerda, Luciana Ferrando und Ariel Magnus
Oranienstraße. Foto: Timo Berger

Gespräch und Lesung (dt/sp)
Mit Patricia Cerda, Luciana Ferrando und Ariel Magnus

Eine Stadt kann durch die mentale Karte der Spaziergänger:innen geschrieben werden, die sie durchqueren. Nach zwei Kriegen und der Teilung durch eine Mauer ist Berlin in das Zeitalter der Gentrifizierung und der Immobilienspekulation eingetreten und wird zum Ziel von Terroranschlägen und Extremwetterereignissen. Seine Karte wird immer unübersichtlicher und stellt gleichzeitig eine Herausforderung dar: Können lateinamerikanische Autor:innen aus städtischen Räumen, die von Beton, Ungleichheit und Gewalt geprägt sind, in denen Ruinen und Baustellen nebeneinander bestehen oder nahtlos ineinander übergehen, eine Syntax für die neue Karte Berlins im 21. Jahrhundert verfassen? Diesen Fragen stellen sich die chilenische Autorin Patricia Cerda, de argentinische Chronistin Luciana Ferrando und der argentinische Autor und Übersetzer Ariel Magnus.

Moderation: Juan Carlos Méndez (Schriftsteller und freier Journalist)
Videos von Luis Chaves, Fabio Morábito & Juan Vitulli, Sergio Raimondi.

Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht.

11.10.
19:30
Belonging /bɪˈlɒŋɪŋ/. Lesung und Gespräch mit Maya Saravia und avrina prabala-joslin அவ்ரீனா பிரபலா-ஜாஸ்லின்

Lesung und Gespräch (dt/eng/sp)
Mit Maya Saravia und avrina prabala-joslin அவ்ரீனா பிரபலா-ஜாஸ்லின்
kuratiert von Anna von Rath & Susi Peter/poco.lit.

Koloniale Geschichten und zunehmend mobile Lebensstile provozieren Fragen nach der Zugehörigkeit. In drei kurzen Lesungen stellen verschiedene Berliner Autorinnen und Autoren ihre literarischen Arbeiten vor, die sich mit diesem Gefühl der Verbundenheit mit einem Ort oder einer Situation oder der Abwesenheit davon auseinandersetzen.

Moderation: Anna von Rath und Susi Peter

hopscotch @ Lisbeth

12.10.
10:30 — 16:30
Vamos a traduc|zir! Literarische Übersetzungswerkstatt
Übersetzen im Kollektiv. Foto: Timo Berger

Literarische Übersetzungswerkstatt (dt/sp/pt) 
Mit Carolina Brown, Angélica Freitas, Odile Kennel und Bruno Renato 

In der Werkstatt werden Lyrik und Prosa von Carolina Brown, Angélica Freitas, Odile Kennel und Bruno Renato aus dem Spanischen und Portugiesischen ins Deutsche übersetzt und umgekehrt. Die Autor:innen werden im Lauf der Werkstatt vorbeischauen und können zu ihren Texten direkt befragt werden. Für Anfänger:innen und Fortgeschrittene der Übersetzungskunst. 

Leitung: Laura Haber, Lea Hübner

12.10.
15:00 — 18:00
Das Theater der Zweideutigkeiten. Übersetzungsworkshop und Lesung mit Gaspar Peñaloza Avsolomovich, Ramona de Jesús und Maria Negroni

Übersetzungsworkshop und Lesung (dt)
Mit Gaspar Peñaloza Avsolomovich, Ramona de Jesús und Maria Negroni

Das 2017 gegründete Kollektiv WIESE / / مرج beschäftigt sich mit dem Übersetzen von Literatur und Poesie, derzeit vorrangig zwischen den Sprachen Deutsch, Arabisch und Spanisch. Das Kollektiv setzt sich zusammen aus Schriftsteller:innen, Übersetzer:innen und Literaturwissenschaftler:innen verschiedenster Herkunft. In dem Workshop besprechen sie ihre Übersetzungsansätze gemeinsam mit den Dichter:innen und präsentieren abschließend die Texte in einer translingualen Lese-Performance.

Moderation und Konzeption: Kollektiv Wiese! (Wie es ist) / مرج
Anmeldung: moabiter.wiese@gmail.com
Begrenzte Plätze

12.10.
19:00
Encuentro Hispanopoético: Was ist dein Kiez?
Encuentro hispanoético im silent Rixdorf. Foto: Karen Byk

Lesung (sp/dt) + Open-Mike 
Mit Pablo Cabrera und anderen 
kuratiert von Karen Byk & Alicia Morán/Pasajero del Muro 

Offen für alle, die ihre eigenen Texte zum Thema Barrio/Kiez/Nachbarschaft auf Spanisch (und auf Deutsch) lesen wollen. In welcher Beziehung stehst du zu deinem Viertel in deiner Heimatstadt?  Und dein Kiez in Berlin, bist du schon Teil von ihm? Wo treffen sich die Bewohner:innen deines Viertels? Kennst du sie? Bist du ein Kiezschwein oder schaffst du es auch mal raus aus deinem Kiez? Wie würde ein perfekter Kiez für dich aussehen? Wer lesen möchte, melde sich bitte vorher an. Die maximale Lesezeit umfasst fünf Minuten. 

Moderation: Karen Byk und Alicia María Morán

12.10.
19:00 — 21:00
Literatur gegen den Strich. Gespräch und Lesung mit Ann Cotten, J.A. Menéndez Conde und Tomer Dotan-Dreyfus
Tomer Dotan-Dreyfus. Foto: privat

Gespräch und Lesung (dt/sp/en)
Mit Ann Cotten, J.A. Menéndez Conde, Tomer Dotan-Dreyfus

Was bedeutet es, in einer anderen als der Literatursprache der ursprünglichen Heimat zu schreiben? Welche Überlebensstrategien haben internationale Autor:innen, die im deutschsprachigen Raum leben und schreiben? Wie kann ein Refugium für sogenannte „Littérature mineure“ geschaffen werden, wie Deleuze und Guattari am Beispiel Kafkas eine Literatur nannten, die in einer anderen Sprache als in der der Mehrheit geschrieben wird? In diesem Gespräch tauschen wir uns über die unterschiedlichen Erfahrungen aus, die Berliner und im Ausland lebende Berliner Autor:innen mit dem Schreiben und Produzieren von Literatur am Rande der Gesellschaft gemacht haben.

Moderation: Linus Guggenberger
Video von Roxana Crisólogo

Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht.

12.10.
21:00 — 1:00
Geschichte schreibt sich im Tanz. Lesung, Klangritual und Party. Mit Antonio Ungar, Martha Gantier, Amir Valle, Reuben the Organizer und Saca Sal
Saca Sal. Photo: Tim Bowditch and Dominique Russell. Courtesy Oscar Murillo.  Public Programme: Oscar Murillo & SAVVY Contemporary ‘Dispersing Towards Being & Becoming Together: Frequential Reconfigurations’ (17 and 18 September 2022). Part of the exhibition: A Storm Is Blowing From Paradise, Scuola Grande della Misericordia, Venice, Italy (17 September – 27 November 2022)  

Lesung (sp/pt/dt), Klangritual (sp/dt), Party
Mit Antonio Ungar, Martha Gantier, Amir Valle und Reuben the Organizer + Saca Sal

Die Autor:innen Antonio Ungar, Martha Gantier, Amir Valle, Reuben the Organizer lesen aus ihren neuesten Texten, die von den Erfahrungen der Migration in Deutschland und Europa geprägt sind. Danach führt das Duo Saca Sal in ein klangvolles Ritual. Ihre Performance lädt in einen Raum der Freude und Befreiung ein.

Moderation: Alejandra López (Journalistin, Podcasterin, COSMO rbb/wdr)
Ab 18 Jahre

13.10.
17:00 — 20:30
Cuando salí de Cuba. Das Wort und das Echo. Berlín mit Eñe. Mit María Pérez, María Ares Marrero, Ricardo Moreno und Ricardo Bacallao
Taller d'Luis. Foto: Luis Meneses

Buchvorstellung mit der Autorin María Pérez (sp), Lesung und Percussion mit María Ares Marrero und Ricardo Moreno (sp), Film (sp): Ricardo Bacallao
kuratiert von Taller d´Luis

Die kubanische Schriftstellerin María Pérez stellt ihr Buchprojekt „Cuando salí de Cuba: la historia olvidada del éxodo de niños cubanos hacía España (1966-1974)” vor. „Das Wort und das Echo“ ist eine Performance, die Poesie und Perkussion miteinander verbindet. 30-40 Minuten lang nimmt das Publikum aktiv teil, indem es Verse rezitiert und Klänge vorschlägt, in einer Reise, die die Poesie mit perkussiven Klängen von außergewöhnlicher Harmonie verstärkt und verwandelt. Der Dokumentarfilm „Berlin mit Eñe“ (Regie: Ricardo Bacallao) feiert auf unserem Festival Premiere. Der Film zeigt die Dynamik der lateinamerikanischen Kultur(en) in Berlin aus historischer und aktueller Perspektive.

Moderation: Luis Meneses

13.10.
17:00
Die imaginäre Stadt. Kartierung des Hybriden mit María Cecilia Barbetta und María Porciel Crosa

Gespräch und Lesung (sp/dt)
Mit María Cecilia Barbetta und María Porciel Crosa
Kuratiert von alba.lateinamerika lesen 

María Cecilia Barbetta denkt an Argentinien, ihr Herkunftsland, wenn sie ihre Romane auf Deutsch schreibt, an ein Land, das ebenso real wie imaginär ist, heraufbeschworen von Berlin aus und in der Fremdsprache. Das Phantasmagorische durchzieht ihre Bücher; die Schauplätze sind hybride Punkte der Migration und des Schreibens. In dieser Veranstaltung werden wir die evozierten Orte kartographieren und – hinter Spuren und Gespenstern her – die Auswirkungen einer Übersetzung des Hybriden unter die Lupe nehmen. 

Moderation: Virginia Viñoles (Forscherin und Aktivistin)

Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“

13.10.
19:00 — 21:00
„Corpus delicti“. Gespräch und Lesung mit Angélica Freitas, Adelaide Ivánova und Ronya Othmann
Angélica Freitas. Foto: Pedro Strelkow

Gespräch und Lesung (dt/pt)
Mit Angélica Freitas, Adelaide Ivánova und Ronya Othmann  

Im Gegensatz zur lateinamerikanischen Lebensrealität ist Berlin für viele eine Stadt, in der Begehren und sexuelle Freiheit offener und in Safe-Spaces erforscht werden können. In dieser Lesung und Podiumsdiskussion mit den Autorinnen Angélica Freitas, Adelaide Ivánova und Ronya Othmann werden der Stellenwert des Körpers und des Begehrens in der lateinamerikanischen Literatur und die Verbindungen zu den Erfahrungen und Autor:innen, die in der deutschen Hauptstadt leben, diskutiert. 

Moderation: Odile Kennel (Schriftstellerin und Übersetzerin) 
Videos von I Acevedo und Guilherme Zarvos 

Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht. 

14.10.
19:30 — 21:30
Das ganze Leben. Gespräch mit Gabriela Wiener und Ana S. Pareja
Die peruanische Schriftstellerin und Esayistin Gabriela Wiener sitzt am Strand.
Gabriela Wiener. Foto: privat

Gespräch (sp)
Mit Ana S. Pareja und Gabriela Wiener
kuratiert von Bartleby & Co.

Eintritt frei + Voranmeldung nötig: bartlebyberlin@gmail.com

Maximal 40 Teilnehmende

Die Autorin Gabriela Wiener und die Verlegerin und Buchhändlerin Ana S. Pareja erzählen die Geschichte einer Freundschaft, die Anfang der 2000er Jahre in Barcelona geschlossen wurde:

„Dies sollte eigentlich ein Gespräch über die Literatur der Schriftstellerin Gabriela Wiener werden, wurde es aber nicht. Fast wäre es ein Gespräch über Ana S. Pareja geworden, der Buchhändlerin von Bartleby & Co. Inspiriert von den Romanen von Elena Ferrante wollten wir es „Meine spanische Freundin“ nennen. Aber mit der Zeit wurde uns klar, dass dieses Gespräch nur ein Stück gemeinsames Leben sein konnte, das auf einer unbeantworteten Frage aufbaut: Können sich zwei junge Frauen, die eine peruanisch, ohne Papiere, prekär und rassialisiert, die andere europäisch, weiß, aus einer sorglosen Familie, wirklich begegnen?

Nachdem sie sich kennengelernt haben, ist die Freundschaft und Bindung sofort da, aber der Prozess der Assimilation dieser beiden Leben ist, wie erwartet, brisant. Sie werden sich lieben, hassen, sich Gedichte schreiben, im Morgengrauen am Telefon weinen, gemeinsam Bücher herausgeben, wachsen und reifen, und das Leben wird sie an fast entgegengesetzte Orte führen. Die eine bleibt in Spanien, schafft es, ihren Status zu legalisieren und als Schriftstellerin berühmt zu werden, die andere zieht nach Deutschland, verliert ihren Status als erfolgreiche Verlegerin und erlebt die innereuropäische Migration in ein Land, das viel weiter nördlich liegt, als es ihr lieb ist. Beide sind Mütter. Beide wollen schreiben und ewigen Ruhm erlangen. Die Liebe ist nach zwei Jahrzehnten immer noch intakt, aber Konflikte und Explosionen sind immer nur eine E-Mail entfernt. „Du kamst mir vor wie eine Hochstaplerin und eine Schwindlerin“, so lautet der Titel des Interviews, das Gabriela Ana für ihr Buch „Dicen de mí“ gibt. In einer anderen Antwort sagt Ana ihr: „Du hast mich dazu gebracht, mir Gedanken über meine Schroffheit zu machen“.

Vielleicht liegt die Antwort auf dieses und andere Missverständnisse in diesem Dialog aus Liebe in Zeiten der Cholera: „Und wie lange, glaubst du, können wir mit diesem verdammten Hin und Her weitermachen?“ fragte sie. Ihre Freundin hatte die Antwort schon seit zwanzig Jahren, sieben Monaten und elf Tagen und Nächten parat: „Mein ganzes Leben“.

In dieser Veranstaltung in Berlin werden sie sich wieder live treffen, um die x-te Abrechnung ihres Lebens vor dem Publikum in einem Gespräch im Prozess der Dekolonisierung zu machen, ohne Übersetzung ins Deutsche, für die spanischsprachige Gemeinschaft in Berlin.

Mit Ihnen, Gabriela Wiener und Ana S. Pareja.“

Ana S. Pareja. Foto: privat.
14.10.
19:30 — 21:30
Salón Berlinés mit Florencia del Campo und Ralph Tharayil
Ein Hund wartet vor dem Local des Salón Berlinés auf seine Herrchen, die eine Lesung besuchen.
Sálon Berlinés. Foto: Ana Ibañez

Lesung und Gespräch (dt/sp)
Mit Florencia del Campo und Ralph Tharayil
kuratiert von Salón Berlinés

Die Scham der falschen Sprache, die Scham des falschen Aussehens, die falsche Erwartung – diese Themen und Fragen sind kennzeichnend für die Texte von Florencia del Campo und Ralph Tharayil, die von der Erfahrung der Migration geprägt sind und für ihre literarische Qualität ausgezeichnet wurden.

Moderation: José Luis Pizzi und Ingeborg Robles

15.10.
19:00 — 21:00
Decolonize! Gespräch und Lesung mit Gabriela Wiener, Alice Creischer und Alan Pauls
Gabriela Wiener. Foto: María Ródenas

Gespräch und Lesung (sp/pt)
Mit Gabriela Wiener, Alice Creischer und Alan Pauls

Dekoloniale Perspektiven auf Lateinamerika sind noch unterrepräsentiert. Die bildende Künstlerin und Kuratorin Alice Creischer und die Autor:innen Gabriela Wiener und Alan Pauls lesen aus ihren Texten und sprechen darüber,  wie  Prozesse der Dekolonisierung und De-Exotisierung lateinamerikanischer Kulturen gefördert werden können.

Moderation: Estefanía Bournot (Literaturwissenschaftlerin) 
Videos von Ricardo Aleixo und Alia Trabucco Zerán

Die Veranstaltung wird simultan gedolmetscht.

Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“

16.10.
19:00 — 21:00
Latinofuturismus. Eine vergangene Zukunft mit Lola Arias, André Felipe, Léonce Lupette und Berenice Llorens
Lola Arias. Foto: Cherie Birkner

Gespräch und Lesung (sp/dt)
Mit Lola Arias, André Felipe und Léonce Lupette

Der Theaterwissenschaftler André Felipe, der Dichter und Übersetzer Léonce Lupette und die Dramatikerin Lola Arias sprechen über das Konzept des Latinofuturismus als Möglichkeit, die verschiedenen Zeitlichkeiten der lateinamerikanischen Kultur zu erforschen.

Moderation: Jörg Dünne (Literaturwissenschaftler)
Videos von Michel Nieva und Liliana Ancalao
Klangintervention von Berenice Llorens

Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht. 

Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“

16.10.
19:30
Kolonialer Scheiß und der Rest der Welt. Mit Suelen Calonga, Danú Gontijo und Bárbara Santos

Gespräch und Performance (pt)
Mit Suelen Calonga, Danú Gontijo und Bárbara Santos
kuratiert von a Livraria + Modolibro

Wo liegt nochmal das Zentrum der Welt? Was passiert, wenn sich drei Künstlerinnen und Akademikerinnen treffen, um über Eschatologie und Kolonialität zu sprechen? Drei brasilianische Frauen, Künstlerinnen, Schriftstellerinnen und Geschichtssammlerinnen, die in Berlin leben, machen sich auf den Weg, um ihre Perspektiven, Praktiken und Poetiken in originellen Ausdrucksformen und Texten zusammenzuführen. Die Initiative zielt darauf ab, koloniale Narrative aufzubrechen und Hegemonien zu spalten. Sie und ihre Texte treffen sich in einer Performance, um mit dem Publikum ein Gespräch über Kolonialität, Patriarchat und Rassismus anzuregen. Die Veranstaltung soll eine praktische Übung in dekolonialem Werden, pluralen Erzählungen und Prozessen der Rückgewinnung von Selbstbestimmung durch Kunst sein, um mit vereinfachenden Beschwörungen von Zentrum und Peripherie, von der Welt und ihrem Rest zu brechen.

17.10.
17:00 — 20:45
Archiv neu schreiben – Aktivierungslabor mit Juan Ignacio Chávez, André Felipe, Ludmila Fuks, Paloma Zamorano Ferrari y Camilo Echeverri

Performance, Lesung, Installationen und Gespräch (sp/dt)
Mit Juan Ignacio Chávez, Paloma Zamorano Ferrari, André Felipe, Ludmila Fuks und Camilo Echeverri

Die umfangreichen Bestände des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) in Berlin sind nicht nur ein Wissensarchiv, sondern auch ein lebendiger Raum für neue Geschichten. In einem Labor arbeiteten der Schriftsteller Juan Ignacio Chávez, der Dramaturg André Felipe, die Künstler Paloma Zamorano Ferrari und Camilo Echeverri, und die DJane und Klangkünstlerin Ludmila Fuks zusammen, um das kreative und politische Potenzial des Archivs hervorzuheben. Die Ergebnisse des Labors werden in Performances, Klanginstallationen, Lesungen und anderen Formaten präsentiert.

Moderation: Verónica Paula Gómez (Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin) 
Konzept und Organisation: Ana Rocío Jouli (EXC 2020)
Kuratorische Assistenz: Andrés Gorzycki

Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht. 

Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ und dem Ibero-Amerikanischen Institut

17.10.
17:00 — 20:00
Writing Gathering. Schreibwerkstatt mit Giuliana Kiersz
Szene aus einem Writing Gathering. Foto: Andrea Huyoff

Kunst- und Schreibprojekt (dt/sp/en)

Ein Schreibprojekt der argentinischen Dramaturgin und Dichterin Giuliana Kiersz, um kollaboratives Denken zu üben, Fantasien zu entwickeln und soziale und politische Horizonte zu erweitern. Dieses Projekt eröffnet sensible, politische Räume, in denen wir ein mehrsprachiges und kollektives Werk gestalten können.

Leitung: Giuliana Kiersz
Im PopUp

Um Anmeldung wird erbeten unter: writinggatherings@gmail.com

17.10.
19:00
Colectivo Errante. Anomale Science-Fiction-Orte mit Alejandra Borea, Bárbara Bielitz, Bruno Renato, Óscar Castillo Zapote
(c) Bárbara Bielitz, Óscar Castillo Zapote

Transdisziplinärer Dialog (sp) 
Mit Alejandra Borea, Bárbara Bielitz, Bruno Renato, Òscar Castillo Zapote 
kuratiert von Cynthia A. Biggermann mit Teresa Cosci/andenbuch 

In einem transdisziplinären Dialog nähern sich Bárbara Bielitz, Bruno Renato, Alejandra Borea und Óscar Castillo Zapote der Science-Fiction. Lässt sie sich verstehen, wenn man ihre Anomalitäten und Unmöglichkeiten untersucht? Anhand verschiedener Künste (Poesie, Klang, Licht, Skulpturen) wird auf kollektive Weise eine mögliche Zukunft imaginiert.  

Fossilen und Überbleibsel erscheinen dabei als Reste einer Gemeinschaft und werden im Kontrast zur Andersartigkeit von Utopie und Dystopie befragt. Der Verfall als Szenario der Gegenwart wird vom poetischen, klanglichen und körperlichen Gedächtnis erinnert als eine Form der menschlichen Singularität. Im Moment des Verschwindens wird die Mitteilung der Erinnerungen möglicherweise unumkehrbar. 

Moderation: Teresa Cosci 

29.11.
19:00 — 23:00
Barrio|Bairro Berlin in der Hafenrevue Nr. 7 mit Giuliana Kierz und Juliana Perdigão

Performance und Gespräch (sp/pt/dt) 
Mit Giuliana Kierz und Juliana Perdigão 

Festival, Landvermesser, Netzwerk oder Plattform? Barrio|Bairro Berlin ist alles ein bisschen und ein bisschen mehr. Im Rahmen der Hafenrevue des Literarischen Colloquium Berlin stellen wir das Festival und seine neue Karte des lateinamerikanischen Berlins vor. Dazu gibt es Texte an Musik. 

Moderation: Felipe Sáez Riquelme

4.12.
19:00 — 21:00
Die Erfindung Berlins. Lateinamerikanische Perspektiven auf die deutsche Hauptstadt mit Esther Andradi, Sonia Solarte, Regina Riveros, Sol Narvaez und Ana Hupe
Fotos: privat, Timo Berger, privat, Karen Byk

Lesung und Gespräch (dt/sp)
Mit Esther Andradi, Sonia Solarte Orejuela, Regina Riveros, Sol Narvaez und Ana Hupe
Video: Rocío Rodríguez

Wer waren die ersten Autor:innen aus Lateinamerika in Berlin? Welche von ihnen haben die nachdrücklichsten Spuren hinterlassen? Wie haben sie die Stadt in ihren Werken beschrieben und sich zu eigen gemacht? Zwei Protagonistinnen der lateinamerikanischen Szene, die eine kam vor dem Mauerfall nach Ost-, die andere nach West-Berlin, öffnen ihre persönlichen Archive und stellen zusammen mit den Macher:innen des Festivals Barrio|Bairro Berlin eine Karte der lateinamerikanischen Orte in der deutschen Hauptstadt vor. Anschließend präsentiert Regina Riveros „Probador de poesía", eine Lesereihe, in der einige der interessantesten jungen Autor:innen der lateinamerikanischen Szene auftreten.

Moderation: Douglas Pompeu

Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht. 

Eine Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ und dem Cervantes Institut.

18.9.
20:30
Barrio präsentiert: Es algo vivo – Ein Abend mit der Berliner lateinamerikanischen Literaturszene. Lesung mit Esther Andradi, Stephanie Fernandes, Giuliana Kiersz und anderen im Haus der Berliner Festspiele

Lesung (sp./pt./de.)
Mit Esther Andradi, Stephanie Fernandes, Martha Gantier, Giuliana Kiersz, Douglas Pompeu, Regina Riveros

Literarische Stimmen der lateinamerikanischen Community Berlins tragen auf dem internationalen literaturfestival berlin ihre Texte vor. Spanisch- und portugiesischsprachige zeitgenössische Literatur zeigt Vielfalt, Gespräche öffnen Räume, Worte wirken. Direkt, lebendig, gemeinschaftlich. Berlin schreibt, Berlin hört zu, Berlin begegnet sich in der Festival Kitchen.

Moderation: Ana Rocío Jouli 
Eintritt frei
Haus der Berliner Festspiele
Schaperstr. 24
10719 Berlin
Eine Kooperation des Internationalen Literaturfestival Berlin mit Andenbuch, Bartleby & Co., MATERIAL, Probador de poesías, Siesta Verlag und Salón Berlinés

20.9.
17:00
Barrio präsentiert: Como un lugar trifft Siesta Verlag. Lesung mit Eliana Hernández, Ezequiel Zaidenwerg-Dib, Douglas Pompeu und anderen in Plattenkosmos

Gespräch und Lesung (sp./pt.)

Mit Eliana Hernández, Ezequiel Zaidenwerg-Dib, Cynthia Alexandra, Douglas Pompeu und anderen 

Zwei Migrantenverlage – einer aus New York, der andere aus Berlin – treffen sich zu einem Gespräch und einer Lesung mit einigen ihrer Autor:innen.

Eintritt frei

Plattenkosmos, Magdalenenstraße 19, 10365 Berlin

27.9.
14:00
Barrio präsentiert: Home is where the heart beats. Migrierendes Schreiben. Lesung mit Camila Ivana Vargas, Sol Narvaez, Sonia Solarte, Valeska Brinkmann, Giuliana Kiersz und Maykson Cardoso

Kunstinstallation und Lesung (sp./pt.)

Mit Camila Ivana Vargas, Sol Narvaez, Sonia Solarte, Valeska Brinkmann, Giuliana Kiersz und Maykson Cardoso

Diese Kunstinstallation ist eine Plattform, um kommunitäre Begegnungen zu fördern, insbesondere für Migranten. Hier werden Aktivitäten wie Geschichtenerzähler-Workshops, Nähkreise und diesmal auch Gedichtlesungen stattfinden.

Moderation: Camila Ivana Vargas

Eintritt frei

Standort wird noch mitgeteilt.

6.10.
18:00
Der erste Strich einer Kartierung, Die Zukunft der lateinamerikanischen Literatur und Kultur in Berlin. Gespräch und Lesung mit José Luis Pizzi und Martha Gantier im Ibero-Amerikanischen Institut

Gespräch (sp.)

Mit José Luis Pizzi und Martha Gantier 

Welche Orte Berlins haben lateinamerikanische Schriftsteller:innen geprägt? Im Gespräch mit dem Gründer des Salón Berlinés José Luis Pizzi und der Autorin Martha Gantier wird eine Karte der lateinamerikanischen Präsenz in der Stadt vorgestellt und durch Erinnerungen der beiden langjährigen Literaturaktivist:innen erweitert. 

Moderation: Juan Carlos Méndez

Eintritt frei

Ibero-Amerikanisches Institut (Simón-Bolívar-Saal), Potsdamer Str. 37, 10785 Berlin

In Kooperation mit dem Freundeskreis des Ibero-Amerikanischen Instituts und dem Ibero-Amerikanischen Institut

7.10.
19:00
Im Gespräch mit Santiago Roncagliolo im Instituto Cervantes

Gespräch (sp./dt.)

Mit Santiago Roncagliolo

An der Eröffnungsveranstaltung des Festivals Barrio | Bairro Berlin wird der peruanische Autor Santiago Roncagliolo teilnehmen. Timo Berger, Mitorganisator des Festivals, spricht mit Roncagliolo über sein Werk und geht dabei auf seine zentralen Themen, seinen Stil und seine literarischen Beiträge ein.

Moderation: Timo Berger

Eintritt frei, Anmeldung erforderlich mit Eventbrite

Hybride Veranstaltung live auf YouTube

Instituto Cervantes, Rosenstraße 18, 10178 Berlin

In Kooperation mit Instituto Cervantes

8.10.
20:00
La pena máxima. Filmvorführung und Q&A mit Santiago Roncagliolo im Passage Kino

Filmvorführung (sp./dt.)

Mit Santiago Roncagliolo

Im Rahmen der Filmreihe Cine en Español und als Teil des Programms des Festivals Barrio | Bairro Berlin wird der Film La pena máxima (Höchststrafe), der auf dem gleichnamigen Werk des Schriftstellers und Drehbuchautors Santiago Roncagliolo basiert, gezeigt.

Moderation: Wolfgang Hamdorf

Eintritt 10 Euro

Passage Kino, Karl-Marx-Straße 131, 12043 Berlin

In Kooperation mit Instituto Cervantes

9.10.
19:00
LA GRAN CACERÍA. Theateraufführung und Gespräch mit Santiago Juan Mayorga im Instituto Cervantes

Theateraufführung und Gespräch (sp./dt.)

Mit Santiago Juan Mayorga

Im Rahmen der Veranstaltung wird das Stück La Gran Cacería (Die große Jagd) aufgeführt, das von Juan Mayorga selbst interpretiert wird. Anschließend führt der Autor mit Stefanie Gerhold, der Übersetzerin seines Werks, ein Gespräch, in dem sie sowohl das Stück als auch verschiedene Aspekte seiner Karriere erörtern.

Moderation: Stefanie Gerhold

Eintritt 5 €, Anmeldung erforderlich mit Eventbrite

Hybride Veranstaltung live auf YouTube

Instituto Cervantes, Rosenstraße 18, 10178 Berlin

In Kooperation mit Instituto Cervantes

9.10.
19:30
Handbook for Dismantling Memory: Dokumentarische Poesie. Lesung und Gespräch im Haus für Poesie

Lesung und Gespräch (sp./dt.)

Mit Alejandra Morote Peralta, Alonso González, Carolina Moreira, Camila Nocua, Fernanda Mugica, Paula Hernández Hirsch, Sara Vega Rayo, Alexander Caro, Sol Tejerina, Sonia Córdova Alvéstegui und Verónica Rivera

Das Handbook for Dismantling Memory versammelt elf Stimmen der lateinamerikanischen Diaspora in Berlin, die Archivmaterialien wie Wahldokumente, Migrationsformulare und Werbeanzeigen auf sprachlicher und bildlicher Ebene poetisch neu rahmen und umschreiben, um so das Archiv als politischen Raum von Widerstand, Zugehörigkeit und Imagination zu erkunden.

Moderation: Ana Rocío Jouli

Eintritt frei

Haus für Poesie, Knaackstr. 97 (Kulturbrauerei) 10435 Berlin

In Kooperation mit Haus für Poesie

Mit freundlicher Unterstützung durch das Haus für Poesie, die Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda und das Exzellenzclusters Temporal Communities (Freie Universität Berlin)

9.10.
20:00 — 0:00
Ich schreibe mit dem Körper. Die Party des Festivals. Klangritual und Party mit Regina Riveros, Ginés Olivares, Luz F. Quintans. DJ line-up: Bad Puppy, Papo Yoplack in Rotkäppchens Bar

Klangritual und Party (sp.)

Mit Regina Riveros, Ginés Olivares, Luz F. Quintans. DJ line-up: Bad Puppy, Papo Yoplack, uvm.

An einem einzigartigen und einmaligen Abend bietet Barrio | Bairro Berlín eine poetisch-musikalische Performance und eine lateinamerikanische Party, um als Gemeinschaft zusammenzukommen und die lateinamerikanische Literatur- und Kulturgemeinschaft zu feiern.

Moderation: Regina Riveros

Eintritt: 5 Euro 

Einlass 20.00, Beginn Programm 21.00 Uhr

Rotkäppchens Bar, Elsenstraße 115, 12435 Berlin

In Kooperation mit La Sala Kollektiv

10.10.
19:30
Wie jemand, der ein Seebeben schultert. Lesung und Gespräch mit Laura Erber, Leonardo Tonus und Enrique Winter im Haus für Poesie

Lesung und Gespräch (sp./pt./dt.)

Mit Laura Erber, Leonardo Tonus, Enrique Winter

Drei Dichter:innen aus der lateinamerikanischen Diaspora Europas stellen ihre neue Werke vor: die in Leiden lebende brasilianische Dichterin Laura Erber, der in Paris lebende brasilianische Dichter Leonardo Tonus und der in Köln lebende chilenische Dichter Enrique Winter. 

Moderation: Douglas Pompeu

Eintritt: 9 Euro / erm. 5 Euro

Haus für Poesie, Knaackstr. 97 (Kulturbrauerei) 10435 Berlin

In Kooperation mit Haus für Poesie

Mit freundlicher Unterstützung durch das Chilenische Außenministerium, die Chilenische Botschaft in Deutschland und DIRAC

11.10.
19:00
MATERIAL vol III. Gespräche über Schreibprozesse mit Enrique Winter in The Pocket Gallery

Gespräche über Schreibprozesse

Gespräch (sp.)

Mit Enrique Winter

Juan Ignacio Chávez spricht mit Enrique Winter über die Frage wie die neuen Medien und materiellen Bedingungen des zeitgenössischen Lebens das Schreiben und die Rezeption von Poesie prägen.

Moderation: Juan Ignacio Chávez

Eintritt frei

The Pocket Gallery, Hotel Gat Point Charlie, Mauerstraße 81-82, 10117 Berlin

Kuratiert von Material

Mit freundlicher Unterstützung durch das Chilenische Außenministerium, die Chilenische Botschaft in Deutschland und DIRAC

11.10.
19:00
Salón Berlinés. Lesung, Gespräch und Musik mit Osvaldo Baigorria und Pamela Monkobodzky 

Lesung, Gespräch und Musik (sp.)

Mit Osvaldo Baigorria und Pamela Monkobodzky 

Auftritt der Komponistin, Interpretin alter und experimenteller Musik Pamela Monkobodzky und des Schriftstellers Osvaldo Baigorria. Seine Fiktionen aus der Pampa überschreiten die Grenzen zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert und erkunden gegenkulturelle Utopien in der argentinischen Wüste.

Moderation: José Luis Pizzi

Eintritt: 5 Euro (mit Getränk)

Salón Berlinés, Crellestr. 26, 10827 Berlin

Kuratiert von Salón Berlinés

12.10.
17:00 — 19:00
Encuentro hispanopoético: territorio. Open-mic im Silent Rixdorf Garten

Offene Lesebühne (sp./dt.)

Ein Raum ohne Vorurteile, um eigene Texte zu teilen und eine poetische Gemeinschaft zu schaffen. Neben dem Open Mic wird es eine kreative Schreibrunde geben, bei der das Publikum einladen wird, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Moderation: Alicia Morán, Anmeldung: pasajerodelmuro@gmail.com

Spende: 5 Euro

Silent Rixdorf Garten, Wanzlikpfad 3, 12043 Berlin

Kuratiert von Pasajero del Muro

13.10.
19:00
Salón Berlinés. Lesung und Gespräch mit Timo Berger und Lucy Fricke 

Lesung und Gespräch (dt./sp.)

Mit Timo Berger und Lucy Fricke 

Die Berliner Schriftsteller:innen Lucy Fricke und Timo Berger lesen aus aktuellen Werke auf Spanisch und Deutsch und sprechen über einen gemeinsamen Besuch in Buenos Aires.

Moderation: José Luis Pizzi und Ingeborg Robles

Eintritt frei

Salón Berlinés, Crellestr. 26, 10827 Berlin

Mit freundlicher Unterstützung des Berliner Senats

Kuratiert von Salón Berlinés

14.10.
19:00
Himnos tardíos / Späte Hymnen. Lesung und Gespräch mit Jaime Siles im Instituto Cervantes

Gespräch und Lesung (sp./dt.)

Mit Jaime Siles

Ein literarischer Abend mit Dichter, Philologen und Übersetzer Jaime Siles rund um seine zweisprachige Anthologie Himnos tardíos / Späte Hymnen, die eine Auswahl von Gedichten des valencianischen Autors in der Originalfassung und in der deutschen Übersetzung von Petra Strien-Bourmer vereint.

Moderation: Prof. Dr. Javier Gómez-Montero

Eintritt frei, Anmeldung erforderlich mit Eventbrite

Hybride Veranstaltung live auf YouTube

Instituto Cervantes, Rosenstraße 18, 10178 Berlin

In Kooperation mit Instituto Cervantes

15.10.
19:00
Minimale Distanzen. Weitere Geographien für die kubanische Literatur. Buchvorstellung mit Irina Garbatzky und Nanne Timmer im andenbuch

Gespräch und Lesung (sp.)

Mit Irina Garbatzky und Nanne Timmer

In einem Gespräch zwischen der Professorin Nanne Timmer und der argentinischen Literaturwissenschaftlerin und Dichterin Irina Garbatzky werden zwei Bücher vorgestellt: "El archivo del Este. Desplazamientos en los imaginarios de la literatura cubana contemporánea" von Irina Garbatzky und"El presente incómodo. Subjetividad en crisis y novelas cubanas después del muro" von Nanne Timmer.

Eintritt frei

Andenbuch, Bergmannstr, 59, im Hof, 10961 Berlin

Kuratiert von andenbuch

15.10.
19:00
„Mi lengua es mi país“. Erinnerungen an die lateinamerikanische Literatur in Berlin. Gespräch und Lesung mit Elsye Suquilanda, Ingeborg Robles und Martha Gantier in La Escalera

Gespräch und Lesung (sp.)

Mit Elsye Suquilanda, Ingeborg Robles und Martha Gantier

In einem Gespräch im Umfeld einer einzigartigen Sammlung spanischsprachiger Berliner Literatur kommen die Schriftstellerinnen Martha Gantier, Elsye Suquilanda und Ingeborg Robles zusammen, um all jene Stimmen im Transit zu beschwören, die uns geprägt haben.

Moderation: Daniel Sarmiento

Eintritt frei

La Escalera, 2. Hof, Kopenhagener Str. 73, 10437 Berlin

In Kooperation mit La Escalera Bücherhandlung 

16.10.
19:30
Probador de poesías in der Lettrétage. Lesung mit Julíán Galay, Ginés Olivares, Lorena Izquierdo, Mauricio Takara, Mayara Stelmaschuk Melo und Stephanie Fernandes in der Lettrétage

Lesung (sp./pt.)

Mit Julíán Galay, Ginés Olivares, Lorena Izquierdo, Mauricio Takara, Mayara Stelmaschuk Melo und Stephanie Fernandes

Der Probador de poesías versteht sich als experimenteller Raum für erweiterte Literatur. In jeder Ausgabe erkunden die eingeladenen Autor:innen, Performerinnen, Sprach- und Klangkünstlerinnen verschiedene Möglichkeiten, ihre Texte oder Werke zu interpretieren. Moderation: Regina Riveros

Eintritt: 7-15 Euro 

Lettrétage, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin

Kuratiert von Probador de Poesías und in Kooperation mit Lettrétage

17.10.
19:00
Biografierend mit Antonio Ungar. Eine Retrospektive auf sein Werk und sein Leben im andenbuch

Gespräch und Lesung (sp.)

Mit Antonio Ungar

Die älteste spanischsprachige Buchhandlung der Stadt präsentiert einen der spannendsten zeitgenössischen Autoren: den Kolumbianer Antonio Ungar.

Eintritt frei

Andenbuch, Bergmannstr. 59, im Hof, 10961 Berlin

Kuratiert von Andenbuch

18.10.
15:00 — 22:00
Lateinamerikanische Begegnung der Künste. Ausstellung, Kino und Konzert mit Ciro Chávez, Teresa Casanueva, Tótem Pérez, Nilo Mc, Ricardo Bacallao y otros en el Taller d'Luis

Ausstellung, Kino und Konzert (sp.)

Mit Ciro Chávez, Teresa Casanueva, Tótem Pérez, Luis Meneses, Malena Meneses, Maria Ares Marrero, Nilo Mc, Ricardo Bacallao, Augusto Sinesi y Franzi Aller

Ein einzigartiges Ereignis im Programm des Festivals, bei dem lateinamerikanische Kunst, Kino, Theater und Musik zusammenkommen.

Moderation: Luis Meneses

Eintritt: Für die Vernissage der Ausstellung um 15 Uhr wird ein freiwilliger Beitrag erhoben. Für den Rest des Abends (Performance, Musik und Kino) 15 Euro.

Taller d’Luis, Schlesische Str. 20, 10997 Berlin

Kuratiert von Taller d’Luis

18.10.
15:00 — 22:00
Sarau LGBTQI+ – Vozes que Resistam e Encantam em A Livraria

Open Mic (pt.)

Der Sarau ist mehr als eine kulturelle Veranstaltung, er ist ein politischer Akt der Zuneigung, der Akzeptanz und der Freiheit. Er ist ein Ort, an dem jeder Körper, jedes Wort und jede Geste das Recht auf ein Leben in Würde, Stolz und Freude bekräftigt.

Moderation: Wanderson Wanderley

Eintritt frei

A Livraria, Torstr. 159, 10115 Berlin

Kuratiert von A Livraria

20.10.
19:00
MATERIAL vol IV. Gespräche über Schreibprozesse mit Ramona de Jesús im andenbuch

Lesung und Gespräch (sp.)

Mit Ramona de Jesús

Im Gespräch mit Juan Ignacio Chávez wird Ramona de Jesús darüber sprechen, wie ihre Gedichte entstehen.

Moderation: Juan Ignacio Chávez und Yuan Obando

Eintritt frei

andenbuch, Bergmannstr, 59, im Hof, 10961 Berlin

Veranstaltung kuratiert von Material und andenbuch

21.10.
19:30
Das gute Übel. Lesung und Gespräch mit Samanta Schweblin im Literarischen Colloquium Berlin

Lesung und Gespräch (sp./dt.)

Mit Samanta Schweblin, Lesepassagen: Nina West 

Niemand schreibt wie Samanta Schweblin. Ihre Erzählungen vermessen Geisteszustände und Gefühle, sind so präzise wie unberechenbar und führen in unbekannte Zonen der menschlichen Realität, wo sich, wie Siri Hustvedt bemerkte, „Staunen, Angst und Sehnsucht vermischen.“ An diesem Abend stellt sie ihren neuen Erzählungsband „Das gute Übel“ (Suhrkamp Verlag, übersetzt von Marianne Gareis) vor.

Moderation: Paul Ingendaay (F.A.Z.)

Literarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin

Eintritt: 9 Euro / erm. 5 Euro

In Kooperation mit Literarisches Colloquium Berlin

22.10.
18:00
Kein-Automat: instalación poética Ángela Amarilla con Río Guerra en Bardo Kunstraum

Installation und Lesung (sp. / de.)

Mit Ángela Amarilla und Río Guerra.

In der Eröffnungsveranstaltung von Keinautomat werden die Besucher*innen mit der Installation interagieren können, sowie die Gedichte des Automaten mitnehmen und ihre Verfasser*innen kennenlernen. Am Ende der Tagung wird es eine Theaterdarstellung geben.

Entritt Frei

Bardo Kunstraum, Jessnerstraße 33, 10247 Berlin

In Kooperation mit Bardo Kunstraum

24.10.
19:00
ICH BEWOHNE DAS LAND DER LYRIK. Lesung, Performance und Musik mit Ricardo Domeneck, Frederico Nercessian, Max Czollek, Swantje Lichtenstein, Lianne Hall, Ghosts and Errors, Markus Nikolaus und André Capilé im Steglitzer Kreisel

Lesung und Performance (pt./de.)

Mit Ricardo Domeneck, Frederico Nercessian, Max Czollek, Swantje Lichtenstein, Lianne Hall, Ghosts and Errors, Markus Nikolaus und André Capilé

Im Jahr 2024 erhielt der in Berlin lebende brasilianische Dichter Ricardo Domeneck für seinen Gedichtband „Cabeça de galinha no chão de cimento” die zwei höchsten Literaturpreise Brasiliens. Zur Feier dieser Auszeichnung lesen und spielen eingeladene Autor:innen und Musiker:innen in einer künstlerischen Hommage.

zik – Zeit ist knapp, Steglitzer Kreisel (ehemalig Globetrotter), Schloßstr. 83, 12165 Berlin

In Kooperation mit zik und mit freundlicher Unterstützung durch die Brasilianische Botschaft in Berlin

26.10.
17:30
Juan Sklar + El Cuaderno Azul vorstellen: *Cuaderno Abierto, edición “La historia de tu vida” in der Lettrétage

Workshop (sp.)

Cuaderno Abierto ist ein Live-Schreibworkshop für alle, die sich gerne in einem Blatt Papier verlieren möchten. Wie kann man autobiografisches Material nutzen, um fiktionale Texte zu verfassen? Wie kann man über die persönliche Bedeutung des Geschriebenen hinausgehen, um literarischen Stoff zu finden?

Eintritt: 38 euros

Lettrétage, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin

Kuratiert von Migra Berlín und in Kooperation mit Lettrétage

30.10.
18:00
Die Frage der Generation und die brasilianische Gegenwartslyrik. Lesung mit Ricardo Domeneck, Odile Kennel und Frederico Nercessian im Lateinamerika Institut

Gespräch und Lesung (pt.)

Mit Ricardo Domeneck, Odile Kennel und Frederico Nercessian.

Wie definiert man eine Generation in der Geschichte der zeitgenössischen Literatur? Durch die Poetik, durch die Gruppe oder durch das Alter der Autoren? Der in Berlin lebende brasilianische Dichter Ricardo Domeneck ist einer der herausragendsten Vertreter der aktuellen brasilianischen Poesie. Als Vermittler und Herausgeber ist er zudem von grundlegender Bedeutung für die Entdeckung und Verbreitung neuer Autoren und zeitgenössischer Poesie in der brasilianischen Literaturszene. Im Gespräch mit dem Autor Frederico Nercessian, der Übersetzerin Odile Kennel und dem Forscher Douglas Pompeu werden anhand der Präsentation, Lesung und Übersetzung der beiden Autoren die Probleme und die Bedeutung des Generationsbegriffs für die zeitgenössische Poesie Brasiliens sowie für die Vermittlung brasilianischer Literatur in Deutschland diskutiert. Moderation: Douglas Pompeu

Moderation: Douglas Pompeu

Eintritt frei

Lateinamerika Institut, Rüdesheimer Str. 54-56 14197 Berlin

In Kooperation mit dem Lateinamerika Institut der Freien Universität Berlin

25.11.
19:30
Im Ausnahmezustand. Lesung und Gespräch mit Dahlia de la Cerda und Ariana Harwicz im Literarischen Colloquium Berlin

Lesung und Gespräch (sp./dt.)

Mit Dahlia de la Cerda und Ariana Harwicz. Lesepassagen: Elna Lindgens

Gesprächsrunde mit der mexikanischen Autorin Dahlia de la Cerda und der in Frankreich lebenden argentinischen Autorin Ariana Harwicz über ihre neuesten Bücher.

Moderation: Friederike von Criegern

Eintritt: 9 Euro / erm. 5 Euro

Literarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin

In Kooperation mit Literarisches Colloquium Berlin

Ein Projekt von
In Kooperation mit
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds
Kuratiert zusammen mit
Unterstützt von
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